Ultimatum abgelaufen

Regensburger Servicekräfte an Uniklinik streiken


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Die Streikenden stehen vor dem Gewerkschaftshaus in Regensburg.

Von Redaktion idowa

Mit Trompeten, Plakaten und lauten "Mehr Geld für den Service"-Rufen machten Angestellte der KDL, die viele Serviceleistungen an der Uniklinik Regensburg abdeckt, am Donnerstag Stimmung gegen Dumpinglöhne. Knapp 100 Leute forderten am Vormittag vor dem Alten Rathaus zusammen mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi mehr Geld.

Weil die ersten fünf Warnstreiktage nicht fruchteten und ein Ultimatum verstrich, sind die Beschäftigten der KDL Regensburg (Krankenhausdienstleistungsgesellschaft mbH) nun in den unbefristeten Erzwingungsstreik übergegangen. Bei der KDL handelte es sich um eine Tochtergesellschaft der Universitätsklinik, 49 Prozent der Anteile gehören zur Firma Götz. Die Beschäftigten sind an der Klinik beispielsweise für Reinigungsarbeiten, Abfallentsorgung oder die Auslieferung von Wäsche und Medikamenten zuständig, oft haben sie Migrationshintergrund.

Vor dem Rathaus standen die KDL-Angestellten und machten ihrem Unmut Luft.

Vor dem Rathaus standen die KDL-Angestellten und machten ihrem Unmut Luft.

"Wenn wir mit anderen im Haus sprechen, verdienen die Leute immer mehr, als wir verdienen", sagte eine Sprecherin der KDL-Beschäftigten vor dem Rathaus. Auch sie bräuchten Tarifentgelt, damit meinte sie den Tarifvertrag der Länder, nach dem auch andere Beschäftigte der Klinik bezahlt werden. Die Frau erntete lautstarke Unterstützung von der Menge. Verdi-Gewerkschaftssekretär Sven Czekal rief ihnen später zu: "Sie sollen sehen, dass es ohne euch nicht geht! Wir werden weiterstreiken, bis es Tarifverhandlungen gibt." Auch er bekam laute Zustimmungsbekundungen. Zum Auftakt des Streiks war auch Stadtrat Alexander Irmisch (SPD) gekommen. "Es ist an der Zeit, dass ihr in den Tarifvertrag der Länder aufgenommen werdet", sagte er. "Ihr macht harte, körperliche Arbeit, die oft nicht gesehen wird." Er wünschte den Anwesenden viel Erfolg für den Streik und sagte: "Unsere Solidarität habt ihr."

Zuvor waren die Streikenden vom DGB-Gewerkschaftshaus in die Altstadt marschiert. An der Universitätsklinik war ein Notdienst eingesetzt. "Ich glaube, dass wir ganz gute Chancen haben, dass unserer Forderung erfüllt werden", sagte Sven Czekal auf Nachfrage. Von der KDL gab es bis Redaktionsschluss kein Statement, wie der Streiktag an der Uniklinik verlief und ob eine Einigung in Sicht ist. Am Freitag (3. Mai) soll der Streik weitergehen. Treffpunkt vor der Uniklinik.